Unsere Gäste kommen von der Lebenshilfe in Herzogenaurach und der in Fürth. Nach Terminabsprache werden die Kinder mit ihren Betreuern oder Eltern auf den Hof gebracht. Der Besuch beginnt mit dem Kennenlernen der Pferde, dies durch Putzen und vieles Streicheln. Die anfängliche Zurückhaltung weicht oftmals nach wenigen Minuten. Gerade noch waren die Tiere den Kindern unheimlich, doch schon nach der Berührung des weichen, warmen Tierkörpers siegt die Neugierde. Nach dem Satteln der Pferde heißt es aufsteigen. Und los geht es, bei gutem Wetter in Richtung Wald, bei schlechtem in die Reithalle. Natürlich dürfen alle einmal aufsteigen und reiten.
Das Aufsteigen war oft schwierig, da viele unserer Besucher auch körperliche Beeinträchtigungen haben. Die Plastikstufen von den Anfangsjahren haben inzwischen ausgedient. Seit 2021 haben wir eine bequeme Aufstiegshilfe aus Holz. Zu Coronazeiten war diese insbesondere für Evi eine Unterstützung beim Aufsteigen auf das Pferd, denn so konnten die Abstandsregeln eingehalten werden. Evi kam mit einer Gruppe zu den Pferden. Die Betreuer erzählten, dass sie so gut wie nie spreche. Kaum saß sie auf Romeo, schon fing sie an zu pfeifen. Beim nächsten Besuch plapperte sie los. Da stand fest, das Kind muss zum Reiten. Durch Spendenaufrufe bei der Sparkasse sammelten wir Geld für eine Reittherapie. Evi ist seither wie ausgewechselt, ihre Entwicklung macht große Fortschritte. Sie ist aufgeschlossener, singt und spricht mehr, ihre Lernerfolge in der Schule haben sich verbessert.
Therapiepferd Adina aus Heroldberg trug Corinna durch die Pandemie. Ein Schulwechsel beendete die Verbindung. Eine Familie aus Fürth freut sich über eine finanzielle Unterstützung.
Im Sommer 2021 kamen die ersten Besuchergruppen wieder auf den Hof. Aufgeregt kamen drei Jungen und zwei Mädchen mit zwei Betreuern hier an. Dem erfahrenen Monty stand zum ersten Mal Roun zur Seite. Roun hat sich in den letzten Monaten zu einem erfahrenen Reitpony entwickelt und freut sich auf die Kinder und die vielen Streicheleinheiten, die er erwarten kann.
Weder Sommer noch winterliche Kälte konnten unsere Besucher 2022 aufhalten. Die erste Gruppe der Offenen Hilfen kam bei 2 °C und Schneefall. Nach zwei Stunden in der Kälte freuten sich alle, wieder ins Warme zu kommen, dennoch wollte niemand den Besuch früher beenden! Im Sommer konnten alle Besucher die Aufenthalte genießen. Auch der Picknickplatz musste unbedingt ausprobiert werden, denn Ausflüge machen hungrig.
Zu erleben, wie Menschen sich freuen und entspannen, dies allein durch die Berührungen eines Pferdes und es zu führen, zeigt deutlich, wie wichtig diese Ausflüge zu uns sind.
DER LETZTE WUNSCH EINER SCHWERSTKRANKEN PFERDELIEBHABERIN:
Ponybesuch auf der Palliativstation
Angehörige einer Patientin der Palliativstation wollten der Pferdeliebhaberin noch mal die große Freude ermöglichen, den samtigen Kopf eines Pferdes zu streicheln. Für einen Besuch auf einen Reiterhof ist sie schon zu schwach
Wir konnten ihr den Wunsch erfüllen und so organisierten wir den Besuch der Ponydame Zita. Der Pferdanhänger mit Zita parkte am nächsten Tag vor dem Eingang der Palliativstation. Nach dem Ausladen führten wir ohne zu Zögern das Pony in den Aufzug. Nach kurzer Fahrt in den 3. Stock stand zur Verwunderung von Besuchern das Pony im Flur der Palliativstation. Der wunderschöne Tag lud zu einem Aufenthalt auf der Terrasse ein. Nach anfänglicher Scheu suchte die Ponydame schnell die Nähe zur Patientin. Deren Tochter versicherte ihrer kranken Mutter immer wieder, dass es wirklich ein echtes Pferd sei, was da ihre Hand liebkost, nicht etwa ein Schaukelpferd